Die medizinische Versorgung in Äthiopien


in Deutschland versorgt 1 Arzt               198 Einwohner

   in Äthiopien versorgt 1 Arzt          10.000 Einwohner

 

Äthiopien hat eine der niedrigsten Ärztedichten weltweit  


Die Situation:

Die sogenannten Clinicen sind in Äthiopien die medizinische Hauptversorgungsebene. Erste Anlaufstelle und oft auch definitive Versorgung für fast alle medizinischen Probleme. In diesen Clinicen sind keine Ärzte zugegen. Hier arbeiten Krankenschwestern, Krankenpfleger, Hebammen, Laborassistenten, pharmazeutische Assistenten sowie ein Clinic-Organisator. Eine Clinic versorgt bis zu 20.000 Menschen.

Für besonders schwierige Fälle müssen die sogenannten Hospitäler aufgesucht werden, die oft 60 km und mehr entfernt sind. Erst hier sind einige wenige Ärzte tätig. Spezielle gesundheitliche Probleme können nur in der Landeshauptstadt Addis Abeba behandelt werden. Eine Reise von hunderten Kilometern Distanz, die meist unbezahlbare Kosten verursacht.

In Äthiopien kommen die meisten Kinder noch in Hütten zur Welt, was eine hohe Säuglingssterblichkeit verursacht. Es wird noch einige Zeit benötigen, bis die Frauen diese traditionelle Kultur aufgeben und die professionelle und sichere Entbindung der Kinder in den Clinicen annehmen. Es ist ermutigend, zu sehen, daß die Clinicen von Jahr zu Jahr immer vertrauensvoller angenommen werden und die Anzahl der geschützten Geburten dort kontinuierlich ansteigt.


Unsere Aktivität:

Wir haben uns drei katholisch geführte Clinicen im äthiopischen Hinterland ausgesucht. Für diese bezahlen wir das jährlich notwendige Budget. Aktuell entrichten wir jährlich ca. 75.000 Euro- das bedeutet medizinische Hilfe für ca. 50.000 Menschen.


 

Clinic Burat

die Clinicgebäude, zentral der die Clinicgebäude, zentral der "Tukull"







Die Situation:

Einzugsbereich über 20.000 Einwohner in einem Umkreis von ca.10 km. Vor vielen Jahren von der katholischen Kirche errichtet, um insbesondere die hohe Säuglingssterblichkeit zu reduzieren. Aktuell 12 Gebäude mit verschiedenen Funktionen, z.B. Entbindungshaus, Untersuchungsräume, Tuberkulosehaus, Labor, Warteräume, Apotheke, Übernachtungsräume  für Schwangere vor der Geburt usw...


 


Unsere Aktivität:

seit 2010 Übernahme des kompletten jährlichen Budgets; wir sind die einzigen Unterstützer dieser Klinik (aktuell 35.000 Euro/Jahr). Finanzierung mehrerer Ausbildungen zu Hebammen, Krankenschwestern/Pflegern und Weiterbildungen zu höher qualifizierten medizinischen Fachkräften. Jährliche zahnmedizinische Versorgung durch uns.




Clinic San Marco

Die Situation:

Die zuvor von uns betreute Clinic Dacuna konnte nicht mehr die benötigte Kapazität erfüllen. Neuerrichtung einer größeren Clinic  -San Marco- in unmittelbarer Nähe. Avisierte Patientenanzahl ca. 20.000 . Leitung durch zwei äthiopische Ordensschwestern. Hinreichende Räumlichkeiten für Schwangerschaftsbetreuung, stationäre Versorgung vor und nach der Geburt. Jährliche zahnmedizinische Versorgung durch uns.




Clinic Galiye Rogda

Die Situation:

Sehr einfaches Gebäude in sehr ärmlicher Region, dünn besiedelte Region in unwirtlicher, karger Landschaft. Medizinische Versorgung für äthiopische Siedler wie auch für die dort angesiedelten Gumuz. Erst seit wenigen Jahren über einen unbefestigten Schotterweg erreichbar. Während der Regenzeit Zufahrt fast unmöglich. Während der Trockenzeit aufwändige Förderung von Trinkwasser aus 260 Meter Tiefe mittels spezieller Pumpen. Sehr häufige Störungen und Defekte. Keine permanente Stromversorgung.  

                  Besondere Herausforderung: Die Gumuz stehen der modernen Medizin recht skeptisch und zurückhaltend gegenüber.

               

Unsere Aktivität:

Seit Jahren permanente finanzielle Unterstützung des Jahresbudgets. Aktuell 20.000 Euro. Kauf des mittlerweile zweiten Stromgenerators. Jährliche zahnmedizinische Versorgung durch uns:  zunehmende Akzeptanz und Vertrauen bei der Bevölkerung, insbesondere bei den Gumuz!



Das Volk der Gumuz, ausgegrenzt in Äthiopien


Die Dörfer der Gumuz liegen in der Nähe der Clinic Galiye Rogda. Eine Region der größten Armut, die wir in Äthiopien je gesehen haben. Hier leben die Gumuz wie in einem Reservat. Sie wurden vor vielen Jahren aus dem Südsudan dorthin umgesiedelt. Ein Naturvolk, das dort ohne relevante Infrastruktur in einfachsten Hütten leben muss. Sie werden von den Äthiopiern eher gemieden. Ihre Kultur unterscheidet sich sehr von der Kultur der Äthiopier. Bis vor wenigen Jahren gab es dort weder Wasser noch Strom. Es führte auch keine befahrbare Straße dorthin. 2009 hat die katholische Kirche mit der nahegelegenen Clinic Galyie Rogda eine medizinische Basisversorgung eingerichtet. Eine kürzlich fertiggestellte Wasserbohrung bietet die nächste elementare Hilfe. Im Umkreis meherer Kilometer gab es dort 5 kleine Ansiedlungen. Kein stabiles Gebäude, kein Kindergarten, keine Schule.

Seit 2014 bringen wir uns dort ein: die Finanzierung der Clinic, ein Notstromaggregat, Kleidung, Medikamente. Wir besuchen diesen Volksstamm dort jährlich und suchen nach weiteren Möglichkeiten, ihre Situation nachhaltig zu verbessern. 2023 haben wir begonnen, einen großen Schulkindergarten zu bauen, einen Hühnerstall zu finanzieren. Bau von sanitären Anlagen, Bau einer Bäckerei in 4 km Nähe auf dem Klinik-Gelände Galyie Rogda.